Holger Fock, preisgekrönter Übersetzer aus dem Französischen, liest im Rahmen von Leipzig liest aus seiner Übertragung von Volodines Roman. Es moderiert Verlegerin Monika Lustig.
Im Zentrum des Romans (Krimi-Bestenliste Februar und März 2023) steht ein ungewöhnliches Paar, das ehemalige RAF-Mitglied Ingrid und ihr Jäger aus dem BKA, der sich anhand ihres Fahndungsfotos unsterblich in sie verliebt hatte und ihr nun zur Flucht verhilft. In den letzten gemeinsamen Tagen steht zwischen ihnen Ingrids titelgebender Schlüsselroman über den Untergrundkampf, den sie im Exil schreiben wird, literarische Polit-Fiction voller Rückbezüge auf den Terrorismus der 70er-80er Jahre. Mit großer poetischer Kraft und unbezähmbarer Phantasie entwirft Volodine ein Requiem auf die Nachkriegswelt, nimmt dazu die gängigen Totalitarismen auseinander, verpasst seiner Frustration über das zwangsläufige Scheitern aller Revolutionen einen teils schmerzvollen, teils erschreckend humorvollen Ausdruck.
"Das ist Volodines Kunst: Wer ihm auf seinen ausgeklügelten Pfaden folgt, bekommt das Gehirn durchgepustet, eine Ahnung, was Freiheit sein könnte." Tobias Gohlis
Wann und wo? 29. April, 19 Uhr, im naTo, Karl-Liebknecht-Str. 46
04275 Leipzig