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Birgit Hildebrand
Ich bin 1944 in Regensburg geboren. Mit dem Übersetzen griechischer Literatur habe ich nach einer achtjährigen Lektorentätigkeit an der Deutschen Abteilung der Aristoteles Universität Thessaloniki begonnen, als ich nach Deutschland zurückgekehrt war und das Leben in Griechenland sehr vermisste. Erste Schritte in dieser Richtung waren in Übersetzungsseminaren entstanden bei dem Versuch, gemeinsam mit den Studenten griechische Lied- und Songtexte ins Deutsche zu übertragen – es war die Zeit unmittelbar nach der Junta, mit der Rückkehr der Linken entstanden viele aktuelle politische Lieder. Für den Romiosini Verlag, Köln, übersetzte ich eine Erzählung für einen Band mit Nachkriegsprosa aus Thessaloniki. Das war der Auslöser für umfangreichere Übersetzungen zeitgenössischer griechischer AutorEn für diesen Verlag, hauptsächlich Prosa, aber auch Lyrik – u.a. Romane von Alki Zei und Mimika Cranaki sowie die besonders anspruchsvolle Übertragung eines Buchs von Sotiris Dimitriou aus einem nordepirotischen Dialekt.
Parallel zum Übersetzen habe ich jahrelang künstlerisch-handwerklich in einer großen Rahmenwerkstatt in Köln gearbeitet - ein idealer Gegenpart für die intensive Arbeit an der Sprache: Auch hier passgenaues Schleifen, Färben, Polieren, aber an haptischen Werkstücken.
2001 gab es mit Griechenland als Gastland der Buchmesse Frankfurt einen enormen Schub für die neugriechische Literatur in Deutschland mit Aufträgen für große deutsche Verlage; später die Herausgabe eines literarischen Athen-Führers gemeinsam mit Konstantinos Kosmas für den Wagenbach Verlag, die von der Vorstellung geleitet war, ein Bild der heutigen Stadt jenseits aller historischen Klischees entstehen zu lassen
Für meine Arbeit erhielt ich 2001 den Deutsch-Griechischen Übersetzerpreis für Pavlos Matessis‘ „Tochter der Hündin“ und 2014 den Griechischen Staatspreis für Übersetzung für Christos Ikonomous' Erzählband „Warte nur, es passiert schon was“.