Have any questions?
+44 1234 567 890
Enrico Deaglio
Enrico Deaglio (1947 Turin) ist eine wahre Kämpfernatur, wie man realitätsnahe, engagierte Idealisten früher nannte. Seine Medizinerkarriere begann er in einer Turiner Notfallambulanz; in der FIAT-Stadt gehörte er zu den Mitbegründern (neben Erri de Luca, Massimo Carlotto u.v.a.) des kämpferischen Bündnisses Lotta Continua, das sich in den fernen 60er/70er Jahren für den gemeinsamen Kampf rebellierender Studenten und Industriearbeiter einsetzte.
Für die gleichnamige Tageszeitung (Lotta Continua) arbeitete er als Herausgeber, später auch für andere wie „La Stampa“, in Rom dann für „Il Manifesto“, „Panorama“ und für die Kulturwochenzeitung „Diario“, von der ich noch jede Ausgabe aufbewahre.
Sein erstes, auch ins Deutsche übersetzte Buch „Die Banalität des Guten. Geschichte des Hochstaplers Giorgio Perlasca, der 5200 Juden das Leben rettete“ wurde auch zu einem Drehbuch für den meist gerühmten italienischen Fernsehfilm „Perlasca, an Italian Hero“ (jetzt Netflix) und ein internationaler Erfolg.
Unter seinen insgesamt 20 Büchern ist auch das dreibändige Werk Patria (2018), eine monumentale Sozialgeschichte des zeitgenössischen Italien von 1967 – 2010. Der nächste und letzte Band über die Jahre 2010 – 2019 wird Ende dieses Jahres erscheinen.
Deaglio hat viele Jahre lang über die USA berichtet, unter anderem über die AIDS-Epidemie und den ersten und zweiten Golfkrieg. Inzwischen lebt er in San Francisco, zusammen mit seiner Frau Cecile, deren Familie in Louisiana die wichtigste Informationsquelle für seinen Essay “Storia vera e terribile tra la Sicilia e l’America“ – unser Buch ist.
Lesen Sie auch das Interview mit Enrico Deaglio im Feuilleton der Frankfurter Rundschau (21.05.19):
»Die Migranten sind der einzige Ausweg«