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Leonardo Sciascia
Leonardo Sciascia
nach einem Foto: © Karsten Müller

Website über Leonardo Sciascia

Leonardo Sciascia

Einige Lebensetappen des großen Leonardo Sciascia

Leonardo Sciascia kam am 8. Januar 1921 zur Welt: in Racalmuto, zwischen Agrigent (Girgenti) und Caltanisetta, inmitten der Schwefelgrubenwelt. Der Vater Pasquale war in die USA ausgewandert, diente freiwillig in der Army, blieb über diese seine Zeit wortkarg und verschlossen sein Leben lang; allenfalls verschaffte er sich in cholerischen Anfällen Luft oder in einem diktatorischen Familienregime, zu dem die 1919 geehelichte Genoveffa Martorelli gehörte und ab 1923 der Bruder Giuseppe, nach dessen Geburt Leonardo ins Haus der Tanten verbracht wird. Der Bruder, in die Fußstapfen des Schwefelgrubenverwaltervaters gezwungen, nimmt sich 1948 das Leben. Leonardo spricht kaum je darüber, zu schwer die Last. Neben der Grundschule las Leonardo schon früh gewichtige Werke, es war die Zeit, da Bücher noch als Lebensmittel verstanden wurden, von Die Brautleute über Casanovas Memoiren bis Stendhal.

Mit 14 zog er zusammen mit der Familie nach Caltanisetta, wo er ein istituto magistrale, Schule zur Grundschullehrerausbildung besuchte; dort unterrichtete auch Vitaliano Brancati, Romanschriftsteller und Dramaturg aus Pachino, neue Lektüren für Leonardo waren Caldwell, Hemingway, Dos Passos, Faulkner. 1941 tritt er einen Job als Verwalter eines Getreidelagers an, schreibt sich an der Pädagogischen Hochschule in Messina ein; verlässt sie vorzeitig. 1944 - ist der 2. WK. mit der Landung der Alliierten in Sizilien zu Ende; seine ersten Zeitungsartikel erscheinen. Im Juli heiratet er, gerade 23-jährig, Maria Andronico, im Jahr darauf kommt Laura, 1946 dann Anna Maria zur Welt.

1949 – tritt er in Racalmuto seine Stelle als Grundschullehrer an, gründet mit dem Verleger und Buchhändler Salvatore Sciascia, Caltanisetta, die Zeitschrift „Galleria“; aus seinen Notizen eines Grundschullehrers entstehen die Parrocchie di Regalpetra (1956) (dt. mehrere Titel): das sehr berührende Erinnerungspanorama seiner Heimatstadt, die fiktive Realität eines sehr authentischen Siziliens, ein J’accuse des faschistischen Ventennios, der anschließenden Demokratie in all ihrer Unreife und Unehrlichkeit, der Condition humaine nach vollständiger Aushöhlung von Moralität und Gewissen. Verhalten und mächtig zugleich Sciascias Erzählen holt er die schreckliche Wirklichkeit der Salzbauern und Schwefelgrubenarbeiter ans Licht, deren Arbeit, die einzig mögliche, zugleich ihr Todesurteil darstellt; die Schulkinder, in deren Gesichter die Qualen der Väter und die totale Aussichtslosigkeit auf eine wirkliche Zukunft gezeichnet sind.

Die zweite Ausgabe erschien 1967 zeitgleich mit dem hier und heute von uns ins Deutsche übersetzten Werk Tod des Inquisitors (1964): die historische Studie eines sogenannten Häretikers, seines idealen Mitbürgers aus Racalmuto, der 1658 den spanischen Inquisitor tötete, just als der ihn in der Folterkammer aufsuchte, und zwar mit seinen eisernen Handschellen (spätere Quellen sprechen von einem Foltereisen): sein Held Diego la Matina, der nach weiteren Folterungen in einem volksfestartigen Autodafé im Jahr auf dem Scheiterhaufen landet, bis zum Ende die Würde des Menschen hochhält, niemals einer nicht ausgewiesenen häretischen Schuld –nichts weiter als ein Menschlichsein, ein Sozialsein – abschwört, vor Gott, gegen Gott argumentiert und diesen als ungerecht bezeichnet.

Auf diesen idealen Mitbürger war Sciascia bei den Recherchen zu seinem von vielen als sein bestes bezeichneten Werk gestoßen – das Ägyptische Konzil (1963), bekannt auch als Der arabische Betrug.

Sciascias Werk umfasst viele tausend Seiten. Der erste ins Deutsche übersetzte (Kriminal-) Roman war Der Tag der Eule (1961), der erste in Italien, der die Mafia zum Thema hatte,

Gewichtig auch Sciascias politische Karriere, die er 1975 als Kommunalpolitiker im Gemeinderat von Palermo begann (1967 war er mit der Familie in den Viale Scaduto nach P. gezogen), 1977 verlässt er unter Polemiken dieses Amt, was sich in Streitgesprächen und -schriften über die Rolle der Intellektuellen gegenüber dem Terrorismus niederschlägt; schreibt für zahlreiche nationale und sizilianische Zeitungen. 1978 Entführung und Ermordung Aldo Moros; 1979 kandidiert Sciascia für das italienische Parlament, als Unabhängiger in den Listen des Partito Radicale. Wenige Monate nach Moros Tod veröffentlicht er erst in Frankreich (!) bei Grasset L’Affaire Moro, kurz darauf dann bei Sellerio. Ab 1982 enthält die Ausgabe auch den Rapport der Untersuchungskommission der parlamentarischen Minderheit.

1987 im Januar seine Polemik (mit dem von der Redaktion so betitelten) Die Professionisten der Antimafia … was bis heute seine Kreise zieht; einer der darin Angegangenen war der damalige und heutige Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando.

Das Belegexemplar seiner letzten Erzählung – Kriminalgeschichte – Una storia semplice (dt. Ein einfacher Fall) erreicht ihn noch kurz vor seinem Tod am 20. November 1989 zu Hause.

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