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Livia De Stefani
Mit Livia De Stefani (1913, Palermo -1991, Rom) wird eine große sizilianische Schriftstellerin wiederentdeckt, die im männlich beherrschten Literaturbetrieb ins Aus gedrängt worden war. In Intellektuellenkreisen in Rom sehr geschätzt u.a. von Elsa Morante, Alba de Céspedes war sie noch jung auch Erbin eines großen Feudalbesitzes bei Alcamo/Sizilien; dort lernt sie die Mafia hautnah und in ihrem ursprünglichen Ambiente kennen. Mit ihrem ersten sehr erfolgreichen Roman Trauben schwarz wie Blut (1953 (Mondadori), 1975 (Rizzoli): Vorwort Carlo Levi; (Ü Klaudia Ruschkowski) schreibt eine Frau lange vor Leonardo Sciascia’s „Tag der Eule“ über die Mafia.
Dabei ist ihre profunde Kenntnis der archaischen Machtstrukturen auch unter den Geschlechtern – die Familie –, ihre Beherrschung aller sizilianischen Sprachcodes und ihre höchst moderne Sichtweise der patriarchalen Gesellschaften allgemein hervorzuheben; daraus wurde in einer kristallklaren Sprache große Literatur.
Ihr erzählerisches Werk wird auch in Italien erst jetzt voll gewürdigt.
Sie war verheiratet mit dem Bildhauer Renato Signorini, mit dem sie drei Kinder hatte. Ihre Enkelinnen verwalten heute ihr Vermächtnis.