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Unentbehrliches Handbuch zum Umgang mit Grenzen

Edition Converso No. 5

Unentbehrliches Handbuch zum Umgang mit Grenzen

Biografischer Essay
aus dem Griechischen von Nina Bungarten
mit einem aktuellen Interview des Autoren

OT: Mikro Imerologio Synoron, Livanis Athen, 2019

ET:

Seiten: 176

Ausstattung: Hardcover, gebunden, mit bedrucktem Vorsatz, Lesebändchen

ISBN: 978-3-9819763-5-9

Preis: 19,- € [D] | 19,60 € [A]

Mit viel schwarzem Humor schildert der Autor seine Flucht zu Fuß über die Berge ins „gelobte“ Griechenland, als endlich der albanische Diktator gestürzt war; das Ganze verwoben mit einer tiefgründigen Reflexion über das Migrantensein und die Bedeutung von Grenzen. Seine zentrale Metapher – das Grenzsyndrom. Für Wandernde wie Nicht-Wandernde – eine absolute Bereicherung, eine so noch nie erzählte Geschichte!

Nach Überwindung der todbringen Grenze des „Irrenhauses“ Albanien, nach Jahrzehnten in den Klauen stalinistischen Terrors, findet der 1967 in Lushnja geborene Autor sich im gelobten Land, dem mittels zahlreicher TV-Bilder herbeiphantasierten zivilen Westen wieder; mit ihm viele Weggefährten, – die Parallelen zur heutigen Flüchtlingsrealität sind unübersehbar – deren naive Bilder von dem „Jenseits-der-Grenzen“ ironisch, aber immer mit viel Menschlichkeit erzählt werden. Denn ihre Realität heißt Flüchtlingscamps, Knüppel schwingende Polizisten, keine Hoffnung auf Arbeit, der verlogene Pope, der sie nach Albanien zurücklocken will, das Brot, das ihnen wie Tieren zugeworfen wird. Ein dramatisches Kapitel ist einer jungen Frau gewidmet, die vor der Brutalität des prügelnden Vaters flüchtet, Komplize ein Cousin, derselbe, der auch Komplize ist, als ihr von den Fluchtbegleitern an Leib und Seele beigebracht wird, was es heißt, eine Frau allein auf der Flucht zu sein.

Die erste Grenze – die Sprache – die überwindet der Autor mit Bravour. Doch das reichte letztlich nicht, um Ablehnung, Fremdenhass, die eigene Einwanderungsgeschichte zu überwinden.

Im konkreten Fall, trotz akademischer Karriere in Griechenland, journalistischer Laufbahn, wurde Kapllani, seit Jahrzehnten in der griechischen Gesellschaft integriert, so massiv von rechten Kräften bedroht, letztlich auch vom Staat nicht akzeptiert, dass er schweren Herzens das Land verließ. Heute unterrichtet er an der DePaul-University in Chicago und fühlt sich mehr denn je als Europäer.

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Pressestimmen

Süddeutsche Zeitung | Besprechung vom 09.03.2020

Gute Pässe, schlechte Pässe

VON ALEX RÜHLE

 

milleetdeuxfeuilles

"Kapllani erzählt in eindrücklicher Weise vom Leben von Menschen auf der Flucht. Er tut es engagiert, mit Ironie, jedoch nie mit Sarkasmus. Er pendelt zwischen absurden Situationen und poetischen Gedanken. Eine absolut empfehlenswerte Lektüre!"

 

Der Geschäftsführer des Vereins UraCult (mit Schwerpunkt Kunst aus dem albanischsprachigen Raum): "Ich habe das Buch in einigen Stunden gelesen und ärgere mich sehr, dieses wunderbares Werk erst heute gelesen zu haben ... Vieles, was er aus der Migrantenperspektive schreibt, hatte ich in meiner 28-jährigen Karriere als Migrant im Herz und Kopf. Auch das Interview vom 2019, das im Buch veröffentlicht wird, finde ich klasse."

 

Florian Sendtner, Bayerische Staatszeitung, 27.03.2020

"Kollektiver Ausbruch aus Albanien 1991: Gazmend Kapllani geht mit seinem neuen Buch der Grenze auf den Grund. – Wer möchte sich schon wie eine verängstigte Maus fühlen?"

 

Günter Wallraff:

"Insbesondere das Buch von Gazmed Kapllani sei eine Offenbarung gewesen, „von Anfang bis zum Ende“, auch zur Selbstvergewisserung der eigenen Position. "Gerade in diesen Zeiten eine seltene, dafür aber umso wichtigere Einheit von selbst erlebtem, erlittenem Schicksal und analytischer Verarbeitung. Eine echte Entdeckung!"

 

Pressestimmen

Unentbehrliches Handbuch zum Umgang mit Grenzen verbindet den geistreich-boshaften Blick fürs Absurde von George Mikes‘ Klassiker Fremdsein für Anfänger mit dem philosophischen Tiefgang Milan Kunderas … Wie alle wirklich gute Migrantenliteratur erzählt dieses Buch eine kollektive Geschichte anhand eines Einzelschicksals." The Independent

„[...] skizziert mit leichter Hand und schwerem Herzen … Ganz besonders erfreulich – die Aufrichtigkeit des Autors. Kapllani bringt uns Inländern die Grenzen bis vor die Haustür und konterkariert unsere Vorstellungen vom Europa des 21. Jahrhunderts und dem Preis, den manche zahlen, um darin zu leben." The Guardian

Insbesondere das Buch von Gazmed Kapllani sei eine Offenbarung gewesen, „von Anfang bis zum Ende“, auch zur Selbstvergewisserung der eigenen Position. "Gerade in diesen Zeiten eine seltene, dafür aber umso wichtigere Einheit von selbst erlebtem, erlittenem Schicksal und analytischer Verarbeitung. Eine echte Entdeckung!" Günter Wallraff

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